Psychologische Sicherheit – Warum Vertrauen die Basis für High-Performance ist
- Andreas Mohr
- 7. Mai
- 2 Min. Lesezeit
In vielen Unternehmen wird Leistung vor allem über Ziele, Kennzahlen und Effizienz definiert. Was dabei oft zu kurz kommt, ist ein unsichtbarer, aber entscheidender Faktor: Wie sicher fühlen sich Menschen in ihrem Team?
Die Forschung zeigt eindeutig: Psychologische Sicherheit ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Teamleistung, Innovationskraft und Zusammenarbeit.
Und dennoch wird sie in der Führungspraxis häufig übersehen – oder mit „Nettigkeit“ verwechselt.
Was psychologische Sicherheit wirklich bedeutet
Psychologische Sicherheit bedeutet nicht, dass alle immer einer Meinung sind oder dass keine Kritik geäußert wird.
Es heißt vielmehr:
Ich kann sagen, was ich denke – ohne Angst vor Bloßstellung.
Ich darf Fehler machen – ohne mit Schuldzuweisungen rechnen zu müssen.
Ich kann Fragen stellen – ohne mich schwach zu fühlen.
In einem psychologisch sicheren Team entstehen Vertrauen, Lernbereitschaft und echte Beteiligung – nicht aus Zwang, sondern aus innerer Verbindung.
Führung prägt das Klima – ob bewusst oder nicht
Wie psychologische Sicherheit im Team erlebt wird, hängt maßgeblich vom Führungsverhalten ab.
Es sind oft kleine, alltägliche Signale, die darüber entscheiden:
Wird Kritik angenommen – oder sofort verteidigt?
Werden Unsicherheiten angesprochen – oder lieber überspielt?
Wird echte Beteiligung gefördert – oder nur oberflächlich abgefragt?
Das bestätigt auch das bekannte „Project Aristotle“ von Google, eine groß angelegte interne Studie zur Teamperformance. Das überraschende Ergebnis: Psychologische Sicherheit war der mit Abstand wichtigste Faktor für erfolgreiche Teams – deutlich vor fachlicher Kompetenz, Erfahrung oder Teamstruktur.
Führungskräfte, die bewusst mit diesen Fragen umgehen, schaffen Räume, in denen Leistung und Menschlichkeit sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig stärken.
Ein Beispiel aus der Praxis
Ein Team ist fachlich stark, aber in Meetings auffällig zurückhaltend. Entscheidungen werden kaum hinterfragt, neue Ideen selten eingebracht. In der Führungskraft wächst der Frust: „Warum beteiligt sich hier niemand?“
Im Coaching wird deutlich: In der Vergangenheit wurden kritische Fragen mehrfach abgewiegelt, Verbesserungsvorschläge übergangen.Ohne es zu wollen, hat die Führungskraft ein Klima geschaffen, in dem Zurückhaltung sicherer erschien als Offenheit.
Der Wendepunkt kam, als sie begann, aktiv zuzuhören, Rückfragen zu stellen und Unsicherheit als Stärke zu benennen. Mit der Zeit veränderte sich die Kultur – und mit ihr die Performance.
Fazit: Psychologische Sicherheit ist kein „Soft Skill“ – sondern Führungsarbeit
Ein Klima psychologischer Sicherheit entsteht nicht von allein. Es braucht bewusste, verlässliche Führung – mit Präsenz, Klarheit und einer Haltung, die Beziehung vor Bewertung stellt.
Wer das schafft, wird erleben:
Teams beginnen zu denken, zu lernen, zu sprechen – und gemeinsam zu wachsen.
Wenn Sie sich fragen, warum Ihr Team sich in Meetings zurückhält, keine Kritik äußert oder bei Veränderungen blockiert – könnte das Thema psychologische Sicherheit ein entscheidender Hebel sein.
Lassen Sie uns gemeinsam hinschauen.
Ich unterstütze Führungskräfte dabei, ein Klima zu gestalten, in dem Vertrauen wächst – und Leistung entsteht.
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